
Exposition dans le cadre du Mois européen de la photographie (Luxembourg) en collaboration avec la Emschergenossenschaft et Bridges-Fotoprojekt Emscher Zukunft
landscaping
Ausstellung im Rahmen des Europäischen Monats der Fotografie (Luxemburg)
in Zusammenarbeit mit der Emschergenossenschaft und Bridges-Fotoprojekt Emscher Zukunft
ehemaliges Parkhotel, rue du Parc, L-9708 Clervaux
Öffnungszeiten: donnerstags bis sonntags 11h00 - 18h00
indoor BRIDGES Fotoprojekt Emscher Zukunft - Stefan Bayer, Stefan Becker & Christine Steiner, Marita Bullmann, Ekkehart Bussenius & Tania Reinicke, Christian Diehl, Etta Gerdes, Annette Jonak, Olga Kessler, Brigitte Kraemer, Winfried Labus, Hendrik Lietmann, Tomek Mzyk, Tania Reinicke, Nico Schmitz, Frank Schultze, Jens Sundheim, Gregor Theune, Norbert Weke, Henk Wittinghofer
outdoor JARDINS - Marc Baruth, Henning Rogge, Robert Voit
Die Ausstellung präsentiert zwei unterschiedliche Kulturprojekte, welche individuelle und verschiedenartige Interpretationen der zeitgenössischen Kulturlandschaft - wie sie im städtischen, sozialen und (post)industriellen Raum erscheint - illustrieren.
Sie umfasst einerseits eine Reihe Fotografien aus der Sammlung BRIDGES FOTOPROJEKT EMSCHER ZUKUNFT sowie andererseits drei zum Projekt JARDINS gehörende Freilichtinstallationen und demonstriert die mehrdeutige, mitunter gestörte Beziehung zwischen dem Menschen und seiner Umwelt, die er seinen Ideologien und seinen kollektiven oder persönlichen Beweggründen entsprechend gestaltet.
Der Begriff „landscaping" setzt sich aus dem englischen Wort „landscape" und einer Endung zusammen, die eine immer noch andauernde Handlung suggeriert. Die Ausstellung spiegelt die Idee einer Landschaft wider, die sich über eine stetige Veränderung, ihre Wandlungsprozesse und ihre bisweilen inkohärenten und paradoxen Mutationen definiert.
„Landscaping" ist keine Auswahl traditioneller Landschaftsbilder, deren Motive häufig nach ihrem malerischen Charakter ausgesucht werden und die teils zu einer romantischen Interpretation des Themas verleiten und eine meditative Betrachtung zur Folge haben.
Vielmehr setzt „Landscaping" auf eine deutlich aufgewühltere Stimmung. Da die Landschaft hier bewusst gemäß ihrer wechselhaften und instabilen Lage definiert wird, erhält der Ansatz einen interpellierenden, verhandelnden oder auch forschenden Charakter. Die Auseinandersetzung mit diesen Werken regt zu einer subjektiven Auffassung an, die wiederum Änderungen auslösen kann, welche ihrerseits zu gegebener Zeit und infolge eines neuen und dynamischen Bewusstseins des Betrachters auf die reale Landschaft übertragen werden. In diesem Sinne beschränkt sich „landscaping" nicht allein auf die ideologische Hinterfragung des Raumes, sondern impliziert auch eine aktive Dimension des Eingreifens und Interagierens mit der Landschaft.
Das Bild kann wie ein offenes Fenster zur Welt interpretiert werden. Gleichfalls besteht die Möglichkeit, es als mentale Projektion des Künstlers zu sehen, d.h. als imaginäres Konstrukt, das jedoch über das fotografische Medium reale Züge annimmt. Gemeinsam erzählen die Abzüge die Geschichte einer Landschaftswahrnehmung, die sich auf zwei Zeitebenen abspielt: einer ersten, die nach der Konfrontation des Subjekts mit der aktuellen Umwelt entsteht, und einer zweiten, die der zeitgenössischen Realität vorgreift, da sie sich vorstellt, wie die künftige Landschaft aussehen wird.
Die Ausstellung befasst sich demnach mit Entstehung und Zerfall der Kulturlandschaft, genauer gesagt mit ihren widersprüchlichen Wandlungsphasen: Das Pendeln zwischen privatem und öffentlichem Raum, zwischen Aufgabe und Rücknahme, Konstruktion und Dekonstruktion, Natürlichem und Künstlichem löscht die sichtbaren Grenzen zwischen den einzelnen Landschaftswelten aus. Die Übergänge mit ihren inhärenten Veränderungen erzählen eine ganz menschliche Geschichte und ziehen Parallelen zu unserer eigenen Entwicklung.
Text: Annick Meyer, Übersetzung aus dem Französischen Sabine Cremer