DIE SENTIMENTALITÄT DER DINGE (2025)

Ein Familienhaus als Archiv, in dem sich Erzählungen, Erinnerungen und Zeitlichkeiten überlagern. Objekte, die aus dem Blickfeld geraten sind, die vergessen, aussortiert oder zurückgelassen wurden, die ihre Besitzer:innen gewechselt und überdauert haben. Sie legen Zeugnis ab von gelebten Leben und von Bedeutungen, die sich dem unmittelbaren Blick entziehen.

Im Gegensatz zur kapitalistischen Verwertungslogik, in der Konsum, schneller Verschleiß und möglichst zügige Erneuerung von Gegenständen im Mittelpunkt stehen, richtet die Fotografin - während des Aufräumens im Haus ihres Vaters - den Blick auf die zurückgelassenen Objekte. Sie dokumentieren die Überschneidung von Existenzen in Raum und Zeit.

Die Bilder sind einerseits intim, da sie Einblick in private und familiäre Räume bieten. Andererseits geben sie, beim näheren Betrachten, Auskunft über bestimmte sozio-historische Kontexte/Praktiken, und erzählen gleichsam eine universale Geschichte: davon als Mensch Dinge und damit Spuren zu hinterlassen.

Biografie

Manon Diederich wurde 1987 in Luxemburg geboren. Ausgebildet als Sozial- und Kulturanthropologin in Köln, hat sie sich in ihrer Forschung auf Geschlechterverhältnisse und Migration im Globalen Süden fokussiert. Dies und ihre derzeitige Arbeit als politische Bildnerin beeinflussen ihre künstlerischen Perspektiven. Dabei interessiert sie sich vor allem dafür, wie soziopolitische Phänomene in intimen Räumen ausgehandelt werden.

www.instagram.com/manon_gewan